Kinder in einer Getreidemühle (©Arno Trümper/adelphi)

Zweiter Lösungsansatz: Unterstützung beim Aufbau nachhaltiger Formen des Lebensunterhalts

Armut, Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind für die junge, wachsende Bevölkerung, rund um den Tschadsee, eine große Belastung. Ihnen fehlen besonders die Reserven in Krisenzeiten. Ob Dürre, Konflikte oder Krankheiten, alles bedeutet gleich eine Bedrohung der gesamten Existenz. Das macht viele der arbeitslosen, frustrierten jungen Menschen anfällig für die Rekrutierung durch bewaffnete Oppositionsgruppen, wie Boko Haram. 

Die Interviews haben gezeigt, dass eine ganzen Generation zur Überzeugung gelangt ist „anders“ zu sein und darum in der Gesellschaft keinen Platz zu haben, überflüssig zu sein. Tatsächlich ist es umgekehrt: Die Welt um sie herum hat sich verändert und die traditionellen Denk- und Wirtschaftsweisen sichern häufig keine Existenz mehr. 

Etwa die extensive Weide- und Ackerbauwirtschaft, die den Menschen über viele Generationen einen relativ sicheren Broterwerb bot, ist heute in vielen Regionen nicht mehr möglich. Die Böden sind ausgelaugt und die traditionellen Wertschöpfungs- und Vermarktungsketten unter Druck, etwa weil Preise verfallen oder die Konkurrenz überregionaler Großkonzerne zunimmt. Damit fließt Geld aus der Region ab und die Infrastruktur verfällt.  

Darum ist der Aufbau neuer, angepasster, ökonomischer Lebensgrundlagen so bedeutend, um besonders den betroffenen jungen Menschen das Gefühl von Eigenverantwortung, Integration und Wertschätzung zurückzugeben.

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